Ziel dieses Beitrags ist es, Möglichkeiten und Herausforderungen bei der Untersuchung vonWortschatztiefe im Kontext mehrsprachiger Primarschulen aufzuzeigen. Im theoretischen Teil wird einÜberblick über die Messung von Wortschatztiefe anhand von Wortdefinitionen und Assoziationsaufgabenin der internationalen und schwedischen Forschung gegeben. Der empirische Teil beschreibtDatenerhebungen mit einem neu entwickelten Definitionstest und dem Kent-Rosanoff-Assoziationstestmit 92 Zweit- bzw. Fünftklässlern an einer schwedischen Schule mit hohem Anteil an Zweitsprachlern.Thematisiert wird die Bewertung der Definitionen von Schülerinnen und Schülern sowie damitzusammenhängende Herausforderungen. Die Ergebnisse, die nach Alter, Aufenthaltsdauer inSchweden und Sprachhintergrund analysiert wurden, werden im Hinblick auf die bestehende Forschungund methodische Überlegungen diskutiert. Angesprochen werden der Mangel an Forschung undverfügbaren Testinstrumenten in Bezug auf Wortdefinitionen sowie an geeigneten Worthäufigkeitslisten,die auf mündlicher Sprache in einem Grundschulkontext basieren. Das in diesem Artikel beschriebeneVorgehen und die Herausforderungen sowie die Ergebnisse stellen einen Beitrag zu unserem Wissenüber die Wortschatztiefe bei mehrsprachigen Schülerinnen und Schülern dar und sind für Forscher undPädagogen gleichermassen von Interesse.