Im ausgehenden 18. Jahrhundert und Anfang des 19. Jahrhunderts wurde im deutschen Sprachraum streng zwischen Kunst und ,,Nicht-Kunst” bzw. Dilettantismus unterschieden, wobei das Werk des Dilettanten als unprofessionelles Produkt der Natur verstanden wurde. Da von Berufsschriftstellerinnen noch nicht die Rede war, wurde somit im Prinzip die gesamte Literatur von Frauen dem Dilettantismus zugeordnet. Oft wurden die Werke der Schriftstellerinnen anonym oder unter Pseudonym publiziert. Mentoren haben sich eingemischt und versucht, den ,,unerfahrenen” weiblichen Schriftstellern ihre Stimmen zu verleihen. Immerhin gab es Frauen, die unter eigenem Namen publizierten und in Vorworten selbst zum Wort kamen. In diesem Beitrag werden einige ausgewählte Vorworte aus dieser Zeit ausgehend von Aleida Assmanns Terminologie der starken und schwachen Autorschaft analysiert, um ein Bild davon zu vermitteln, wie die schreibenden Frauen selbst ihr Schriftstellertum aufgefasst haben.